Female talent is needed in the cybersecurity world!
Interview with ao. Prof. Kurt Matyas, Vice Rector for Studies and Teaching at the TU Wien.
According to the (ISC)2 Cybersecurity Workforce Report about Women in Cybersecurity, published in 2019, women working in cybersecurity account for 24% of the overall workforce. A 2019 article in the Austrian Newspaper “Der Standard” sets the average percentage of women in the ICT sector at 14% in Austria and 17% across the EU. Facing the growing demand for cybersecurity professionals, female talent is very much needed in the cybersecurity world.
Since 2010, SBA Research was able to give 25 young female scientists an insight into the world of information security thanks to the FFG FEMtech trainee program. After the internship, we continued to employ many of them as junior researchers. We consider this a great success and will continue to intensely use FEMtech to recruit female talent.
I find it very pleasant that there is a high percentage of women at SBA Research; it is a relaxed environment. In addition it contributes very positively to the company climate that we have many international colleagues. We have interesting conversations about different ways of thinking, customs, traditions or habits.
Katharina Pfeffer, Junior Researcher & PhD Student, Usable Security Group
Nevertheless, the recruitment of women in technical fields is still challenging due to the low number of female students at universities and universities of applied sciences, especially in the field of ICT; at the TU Wien, only approx. 30% of the students are women. Therefore, it must be our common goal to make the cybersecurity domain more attractive to women and change the perception of ICT being a “man’s world”: “The important thing is to see it as a common task, to become active and not to wait for someone else to solve the problem”, says ao. Prof. Kurt Matyas, Vice-Rector for Studies and Teaching at the TU Wien.
The TU Wien has set itself the goal of offering women and men the development opportunities that correspond to their qualifications. The elimination of existing disadvantages for women is seen as a common task.
ao. Prof. Kurt Matyas, Vice-Rector for Studies and Teaching, TU Wien (Picture © Romana Fürnkranz)
He shares with us insights in and experiences with measures TU Wien has been taking to sustainably increase the proportion of women:
Was für Maßnahmen wurden in den letzten Jahren gesetzt, um den Frauenanteil an der TU Wien nachhaltig zu steigern?
Die TU Wien hat sich als Ziel gesetzt, Frauen und Männern die ihrer Qualifikation entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Die Beseitigung bestehender Nachteile für Frauen wird dabei als gemeinsame Aufgabe angesehen. Die gesetzten Maßnahmen und Programme reichen von der strategischen Verankerung des Themas (z.B. im Entwicklungsplan) über die institutionelle Verantwortung in der Universitätsleitung und Abteilungen zu konkreten Maßnahmen wie Mentoring-Programmen, Laufbahnstellen für Frauen oder einem Mädchenprogramm bei der Kinderuni.
Welche von diesen Maßnahmen hat in Ihren Augen das meiste Potential, um den Frauenanteil unter den Studierenden zu erhöhen und zu halten, und warum?
Eine Maßnahme allein wird nicht zum gewünschten Ziel führen. Es geht vielmehr um die Entwicklung einer Kultur, in der Frauen in allen Funktionen selbstverständlicher Teil des Universitätsbildes sind. Role Models sind ein guter Weg, um Karriereoptionen und Lebenswege aufzuzeigen und junge Frauen zu inspirieren, z.B. über den TU Wien Frauenpreis. Konkrete Unterstützung bieten die Mentoring-Programme. Neben sachlichen Informationen kommen hier persönliche Ansprache und Erfahrungsaustausch zum Tragen, was oft hilfreich und motivierend sein kann.
Wie wird das Online-Mentoring-Programm der TU Wien angenommen? Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach Mentoring insbesondere für weibliche Studierende an der TU Wien?
Das Online-Mentoring dient der Unterstützung und Ermutigung von Schülerinnen und erstsemestrigen Studentinnen und wird bisher gut angenommen. Erfolge sind schwer zu quantifizieren, zeigen sich aber darin, dass Mentorinnen und Mentees positivstes Feedback geben. Das Hauptziel ist, ermutigend auf interessierte Frauen, die sich nach wie vor mit falschen Stereotypen konfrontiert sehen, zuzugehen. Ich sehe Mentoring allgemein als Unterstützungsangebot in der Bewältigung des Studienalltags, um erweiterte Einblicke zu bekommen und das Selbstbewusstsein zu steigern. Das Vizerektorat für Studium und Lehre hat auch ein Mentoring-Programm für Erstsemestrige etabliert, das sich speziell an unterrepräsentierte Gruppen wendet. In diesem Programm ist der Frauenanteil weit über dem Gesamtfrauenanteil der Erstsemestrigen.
Die „Frauenquote“ wird nach wie vor viel diskutiert – wie und wo machen Quoten Sinn in einem System, in dem Verantwortung für ausreichend weiblichen Nachwuchs gerne “weitergereicht” wird?
Einerseits führen Quoten dazu, dass Frauen sichtbarer sind, so entstehen Role Models, denen nachgeeifert werden kann. Andererseits schwingt oft der Begriff „Quotenfrau“ mit, wodurch die erbrachte Leistung in den Hintergrund tritt. Das macht Frauen das Leben unnötig schwer. Auch hier geht es um ein gesellschaftliches Umdenken. Wenn klassische Rollen- und Berufsbilder aufgebrochen werden können, ändert sich auch die Geschlechterverteilung in Schulen, Universitäten und Betrieben. Wichtig ist, dass als gemeinsame Aufgabe zu sehen, aktiv zu werden und nicht darauf zu warten, dass jemand anderer das Problem löst.
Die Studien-Vorbereitungs- und Reflexionsphase (VoR-Phase) dient als Vorbereitung für den Einstieg in das gewählte Studium. Welche Maßnahmen werden vor und unmittelbar nach Studienbeginn gesetzt, um den Einstieg für Frauen möglichst niedrigschwellig zu gestalten?
Ich denke hier sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern am geringsten. Ein Studium, insbesondere der Studienbeginn ist immer eine neue und herausfordernde Situation. Aufnahmeverfahren und die VoR-Phase sollen gewährleisten, dass Studierende mit den richtigen Erwartungen in ein Studium starten und auch über die Anforderung informiert sind. Hier richten wir besonderes Augenmerk darauf, dass diese Verfahren gendergerecht gestaltet sind. Technisches Vorwissen aus einem bestimmten Schultyp ist keine Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium an der TU Wien. Brückenkurse dienen dazu, gefühlte Defizite vor Studienbeginn auszugleichen und sollen einen problemlosen Studienstart ermöglichen. Die Kombination aus Motivation, dem Wissen, worauf man sich einlässt, welche Anforderungen man erfüllen muss und welche Unterstützungsangebote die Universität bietet, ergeben ein System, das Studierende erfolgreich auf ihrem akademischen Weg begleitet.
März 2020